Diese Seite ist eine Kooperation zwischen dem Diakonischen Werk Baden und Württemberg

Auszeichnung für soziale Berichterstattung

Gewinnerinnen und Gewinner des Diakonie Journalistenpreises 2024 stehen fest 

Stuttgart/Karlsruhe, 26. März 2024. Die Gewinnerinnen und der Gewinner des Diakonie Journalistenpreises Baden-Württemberg 2024 stehen fest. Die Jury wählte aus knapp 100 Einsendungen die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus. 

In der Kategorie Video wird der SWR-Beitrag „Renditejäger in der Altenpflege. Wie Investoren Senioren aus ihrem Heim vertreiben“ von Michaela Krause und Barbara Hirl ausgezeichnet. Der Film beleuchtet ein aktuelles und gesellschaftlich wichtiges Thema, das bisher kaum wahrgenommen wird: Investoren nutzen Einrichtungen der Daseinsvorsorge für ihre Profitin-teressen. Die Leidtragenden sind ältere Menschen, die am Lebensende aus ihrer gewohnten Bleibe aus- und umziehen müssen. Nach Meinung der Jury überzeugt der Film mit starken Bildern, genauer Beobachtungsgabe und einfühlsamer Begleitung der Protagonisten. 

In der Kategorie Audio geht der Diakonie Journalistenpreis an Petra Mallwitz. In dem Beitrag „Annas Appell – Was Alkohol in der Schwangerschaft anrichtet“ in SWR 2 steht eine 27-jährige Frau mit fetalem Alkoholsyndrom (FAS) im Mittelpunkt. Anna erzählt offen, humorvoll und zugewandt über ihr Leben, ihre Familie, ihren Alltag. Die Jury lobt den handwerklich herausragenden Beitrag, der vor allem über die konsequent umgesetzte Betroffenenperspek-tive der überragenden Protagonistin wirkt. 

Der Preis in der Kategorie Text wird vergeben für den Beitrag „Angst vor dem eigenen Sohn“ von Viola Volland, veröffentlicht in der Stuttgarter Zeitung. Er zeichnet das Familienleben mit einem Jungen nach, dessen Adoptiveltern nicht wussten, dass er ein während der Schwan-gerschaft alkoholgeschädigtes Kind ist. Eindrücklich wird die Entwicklung des Kindes be-schrieben, das zur Gefahr für die Familie wird. „Der Beitrag geht unter die Haut und es be-eindruckt, wie vertrauensvoll die Adoptiveltern über ihre Gefühle und Erlebnisse sprechen“, sagt die Jury.

Den Preis für die Kategorie Audio (Kurzbeitrag) bekommt Theresia Blömer für die Radio-Reportage „Heilig hilft – Suppenküche in Bad Waldsee“, die auf SWR 4 lief. Der Beitrag gibt Einblick in den Alltag des Mittagstisches, den Rudi Heilig ins Leben gerufen hat und organi-siert. Der Autorin gelingt es, in wenigen Minuten einen lebendigen Eindruck von Atmosphäre, Gästen und Engagierten zu vermitteln, so die Jury. „Sie ist nah bei den unterschiedlichen Menschen, von denen dieses Angebot lebt.“ 

In der Kategorie Video (Kurzbeitrag) entschied sich die Jury für den Film „Realer Irrsinn: Kei-ne Vermietung für Geflüchtete in Stuttgart“ von Daniel Sprenger. Der vom NDR produzierte Beitrag lief in der ARD und handelt vom vergeblichen Versuch eines Mannes, seine Wohnung über die Stadt an geflüchtete Menschen zu vermieten. „Satirisch umgesetzt wirft der journalistisch seriös gemachte Film ein Schlaglicht auf das drängende Problem der Überbü-rokratisierung zulasten von Menschen, die dringend Wohnraum brauchen. Kurios und ärger-lich zugleich.“, urteilt die Jury.

Der Diakonie Journalistenpreis Baden-Württemberg wird am 24. Juli 2024 in Stuttgart verlie-hen. Es werden in diesem Jahr Preisgelder von insgesamt 9.500 Euro vergeben. Der Preis wird auch 2025 ausgelobt.